Dr. Anne-Marie Großmann GMH-Gruppe, Natalia Klitschko, Kristina Tröger CeU-Präsidentin

Es war ein ganz besonderer Abend im Hotel Vier Jahreszeiten, den der Club europäischer Unternehmerinnen (CeU) auf Einladung von Initiatorin und Clubpräsidentin Kristina Tröger erlebte: Als eine wundervolle ukrainische Volkswaise durch den großen Saal des Hotels klang, hätte man eine Stecknadel fallen hören können.

Natalia Klitschko, Sängerin und Ehefrau des Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko, sang spontan vor den geladenen Damen des Clubs, um eine Frage zu beantworten, die ihr eine der anwesenden Unternehmerinnen stellte: „Wie die Ukrainer sind, das kann man spüren, wenn man ukrainische Volkslieder hört“, meinte Klitschko. Sie nutzte die Gelegenheit, um „großen Dank zu sagen“ dafür, dass die „deutsche Bevölkerung“ sich so „großzügig“ zeigt „gegenüber den Ukrainern, die ins Land gekommen sind.“ Die meisten geflüchteten „Ukrainer sind Frauen mit Kindern“ und „brauchen viel Unterstützung“. Sie schilderte sehr ausführlich und anschaulich die Sorgen, Ängste, Nöte und Bedürfnisse der Frauen und Kinder, die ins Land gekommen sind. Auf die Frage, wie man helfen könne, bat sie unter anderem darum, wenn möglich Frauen und Kinder aufzunehmen, und auch Spenden an die Stiftung ihres Schwagers Wladimir Klitschko #WeAreAllUkrainians zu überweisen, gerne mit der Referenz „Natalia“, weil sie diese Gelder dann dafür verwenden würde, psychologische Hilfe für die geflüchteten Frauen und Kinder zu organisieren.

Ein großartiger Auftritt einer großartigen Frau, die die Gelegenheit nutzte, um auf sehr menschliche und würdevolle Art auf das Leid der ukrainischen Bevölkerung aufmerksam zu machen und um nachhaltige Aufmerksamkeit für die Ukraine zu bitten: Auch wenn eines Tages vielleicht andere Nachrichten die Aufmerksamkeit der Weltgemeinschaft in Anspruch nehmen, wovor sie durchaus Angst habe, so Klitschko. Die zutiefst beeindruckten Unternehmerinnen des Clubs, von denen sich viele bereits sehr stark für die geflüchteten ukrainischen Familien engagieren, würdigten Natalia Klitschko mit großem Applaus, Standing Ovations und einer spontanen Spendensammelaktion.

Doch an dem Abend gab es noch eine herausragende Referentin: Und zwar eine Unternehmerin aus Leidenschaft. Dr. Anne-Marie Grossmann, Stahlunternehmerin und Geschäftsführende Gesellschafterin der Georgsmarienhütte Holding GmbH (GMH Gruppe), sprach zum Thema: „Die nachhaltige Zukunft der (Stahl-)Industrie“. Die promovierte Volkswirtin beleuchtete dabei auch die erheblichen wirtschaftliche Auswirkungen des Krieges auf die Energieversorgung Deutschlands und der deutschen Industrie. Denn knapp 40% des europaweiten Energieverbrauchs werde aus Russland gedeckt, und „allein die deutsche Industrie verbraucht ca. 30% der gesamten Energie in Europa“. Der Verband der Stahlerzeuger „macht deutlich, dass wir ohne Russisches Gas unsere Produktion einstellen müssen“. Dabei sei „eine Welt ohne Stahl nicht denkbar“ und auch für die so wichtige Energiewende unabdingbar: „Auch Windkrafträder brauchen Stahl“. Eine Verlagerung der Produktion ins Ausland ist für sie kein sinnvoller Weg. „Die Bedeutung einer nachhaltigen Industrieproduktion in Deutschland ist insbesondere im Kontext der aktuellen Ukrainekrise enorm“, um sich nämlich unabhängiger zu machen von globalen Lieferketten und anderen autoritären Regimen. Deshalb sollte auch die „Stahlindustrie lokal existieren“. Ihr Familienunternehmen denke seit jeher nachhaltig, und fertigt bereits seit vielen Jahren „Green Steel“, also CO2 arm erzeugten Stahl in Elektrolichtbogenöfen mit 100%igem Schrotteinsatz. Eine große Herausforderung sei es jedoch, den dafür benötigten erneuerbaren Strom zu besorgen. „Um das 80 Prozent-Ziel aus Erneuerbaren Energiequellen im Jahr 2030 zu erreichen, müssen wir mindestens den gleichen Zuwachs wie in den letzten zwei Dekaden realisieren, aber in weniger als der Hälfte der Zeit“. Das zu schaffen, sei eine riesige Herausforderung, denn: „Viel zu bürokratische Genehmigungsverfahren mit zu langen Genehmigungszeiten“ stünden dem im Wege, so dass sie an die anwesenden Unternehmerinnen appellierte: „Wir Unternehmerinnen müssen die Dinge selbst in die Hand nehmen, denn es wird kein Geldregen vom Himmel fallen und das wird kein Politiker für uns übernehmen. Wir müssen unser Schicksal in die eigenen Hände nehmen!“ Dafür erntete sie langen Applaus, genauso wie für die Maßnahmen, die ihr Unternehmen demgemäß selbst ergreift, um die Energienutzung von grünem Strom weiter zu erhöhen: Sie prüfen die Einsatzmöglichkeit von biogener Kohle und Wasserstoff und investieren selbst in Photovoltaik- und Windkraftanlagen. Für Grossmann und ihre zupackende Art, die seit langem eingeläutete Umstellung des Unternehmens auf CO2 Reduktion voranzutreiben, gab es langanhaltenden Applaus der anwesenden Unternehmerinnen, sowie einen engagierten inhaltlichen Austausch.

Das war ein beeindruckender Abend, der in der Geschichte des Clubs eine ganz besondere Stellung einnehmen wird – darüber waren sich alle einig!

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