Vladimir Kotenev Botschafter a.D., Katja Gloger, Kristina Tröger Ceu-Präsidentin, Prof.Dr. Gabriele Krone-Schmalz, Dr. Thomas Falk

Auf Einladung der Präsidentin und Initiatorin des Club europäischer Unternehmerinnen e. V. (CeU), Kristina Tröger, kam im Hotel Vier Jahreszeiten zum 3. CeU Länder-Themenabend ein hochkarätiges Podium zusammen, um die große Weltpolitik zu diskutieren: „Russland ‚Freund, Feind oder beides? – unsere ambivalente Beziehung‘“.

Den Einstieg in das Thema machte Prof. Dr. Gabriele Krone-Schmalz, Deutsche Historikerin, Journalistin, Publizistin und Russland-Expertin, mit einem Kurzvortrag, in dem sie die aktuellen Beziehungen zu Russland als so schlecht wie vielleicht noch nie beschrieb. Nach ihrer Beobachtung gab es zu Zeiten des Kalten Krieges wenigstens noch gegenseitigen Respekt zwischen dem Westen und Russland. Jetzt herrsche ein schlechter Umgang miteinander und auch das gegenseitige Misstrauen sei außerordentlich groß. Katja Gloger, mehrfach preisgekrönte Journalistin und ehem. Korrespondentin des „Stern“ in Moskau, bestätigte das aktuelle schlechte Verhältnis. Nach ihrer Analyse herrscht seit „dem Regelbruch durch Russland in der Ukraine“ in 2014 viel Misstrauen gegenüber den Akteuren in Russland. Vladimir Kotenev, Russischer Botschafter a. D. und Unternehmer, sah dagegen mehrere Risse im Verhältnis zueinander, z.B. im Krieg gegen Jugoslawien, den Russland nicht guthieß, sowie im Konfliktfall Georgien gegen Süd-Ossetien in 2008. Dr. Thomas Falk , ein Unternehmensberater, der deutsche Unternehmen bei ihren Russlandgeschäften berät, sieht viele Gründe für die politische Beziehungskrise zwischen Deutschland und Russland. Auf der Ebene der Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft herrschten jedoch nach wie vor „tolle Beziehungen“, und er könne jedem nur empfehlen, in Russland zu investieren. Das Investitionsklima sei derzeit dafür sehr gut geeignet mit einem Zusammenspiel aus verfügbarem gebildeten Personal und Löhnen, die niedriger seien als in China.

Die von Kristina Tröger souverän geführte Podiumsdiskussion verlief engagiert und kompetent, und beleuchtete viele Facetten russischer und westlicher Politik. Es wurde deutlich, dass auf beiden Seiten in der Vergangenheit große Fehler im Umgang miteinander gemacht wurden, und dass eine Reihe vertrauensbildender Maßnahmen nötig seien, um das Verhältnis zu verbessern. In einem waren sich alle Diskutanten einig: Frieden und Sicherheit in Europa werde es ohne Russland nicht geben und gegen Russland schon gar nicht. Bis in die späten Abendstunden diskutierten die über 100 geladenen Unternehmerinnen und Gäste, wie beim CeU üblich, in gelöster Atmosphäre und bei gewohnt hervorragendem Essen des Hotels Vier Jahreszeiten.

 

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