Alexandra von Rehlingen SvR PR, Julia Becker Verlegerin und AR-Vors. Funke Medien, Kristina Tröger CeU-Präsidentin, Nora Marx Aufsichtsrätin und Gesellschafterin Funke Medien

Endlich ging es wieder los! Zur ersten Vortragsveranstaltung im Hotel Vier Jahreszeiten seit Beginn der Corona-Pandemie lud Kristina Tröger, Präsidentin und Initiatorin des Club europäischer Unternehmerinnen e. V. (CeU) die Damen ihres Clubs.

Julia Becker, Verlegerin und Aufsichtsratsvorsitzende der Funke Mediengruppe sowie selbst CeU-Mitglied, hielt einen Vortrag zum Thema „Publizistische und unternehmerische Verantwortung: Die Bedeutung von unabhängigen Verlagen für die Demokratie am Beispiel der Funke Mediengruppe“.

Der Abend begann für die 80 geladenen CeU-Ladies mit einem Empfang bei strahlendem Sonnenschein auf der Dachterrasse des Hotels, die einen spektakulären Blick über die Stadt bot. Die Wiedersehensfreude war groß und sorgte bereits zur Einstimmung auf den Abend für einen angeregten Austausch untereinander. Der sich anschließende Vortrag von Julia Becker bot einen spannenden Einblick in die Medienwelt aus der Sicht eines der wichtigsten Verlage des Landes, der die publizistische Landschaft entscheidend mitgeprägt hat. Zunächst ging Becker auf das in der Bevölkerung mehr und mehr vorherrschende Misstrauen gegenüber der Presse ein, die „Einflußnahme durch das Kanzleramt“ vermute, und kritisierte die Verwendung der Begriffe Lügenpresse oder Systempresse, da „die Begriffe eine lange, freiheitsfeindliche Tradition“ hätten. Auslöser der „Legitimationskrise der Presse“ sieht Becker in einer ganzen Reihe von Gründen. Einen Teil der Ursachen sieht sie „durchaus selbstkritisch“ bei den Verlagen selbst: Manche Journalisten seien vielleicht nicht immer „nahe genug“ am Leser und den „Bedürfnissen“ der Menschen. Manchmal „konnte man den Eindruck gewinnen“, sie schrieben „für sich selbst“ und ihresgleichen. Auch werde „nicht immer ausreichend klar zwischen Information und Meinung getrennt“. Zudem hätten „viele Journalisten einen ähnlichen sozialen Hintergrund“ und eine „ähnliche Ausbildung“ und „sehen die Welt gleich“. Diversität sei deshalb „wichtig für eine differenziertere Sicht aufs Weltgeschehen“. Der entscheidende Grund für das Misstrauen sei jedoch „die digitale Medienrevolution“ der letzten 15 bis 20 Jahre und der „Aufstieg der sozialen Medien“. Untersuchungen zeigten, dass sich Falschinformationen im Netz deutlich schneller verbreiten würden als korrekte Informationen. Da sei die Rolle gut ausgebildeter Journalisten entscheidend, die „Fakten sichern“. Denn eine „freiheitliche Gesellschaft“ brauche ein „Minimum an kollektiv akzeptierter Information“, eine „gemeinsame Faktenbasis“. Nach Julia Beckers Meinung kommt es in Zukunft auf folgende Punkte an: „1. Quality sells“: Verläßliche Information auf Basis hoher journalistischer Standards, „2. User first“: Der Leser solle begeistert werden, „3. Don’t forget print“: „Printprodukte offensiv und kreativ weiterentwickeln“, „4. Context counts“: Werbepartnern solle der eigene Mehrwert verdeutlicht werden, „5. End digital anarchy“: Die Internetriesen müssten für die Nutzung der Inhalte bezahlen. Julia Beckers fasste die Bedeutung der Verlage so zusammen: „Je komplizierter die Welt wird, desto dringender brauchen wir guten Journalismus.“

Wie immer konnten die anwesenden Ladies nach den sehr authentischen und informativen Ausführungen einer sehr sympathischen und aufgeschlossenen Julia Becker viele Fragen stellen, so dass sich bei gewohnt hervorragendem Ambiente noch eine angeregte Diskussion entwickelte. Eine weitere gelungene Veranstaltung des CeU in Hamburg, die wie immer Appetit auf viele weitere Veranstaltungen weckte! Entsprechend beendete Kristina Tröger den Abend dann auch mit den Worten „See you beim CeU“.

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