Alexandra von Rehlingen SvR PR, Eric Gujer Chefredaktuer NZZ, Kristina Tröger CeU-Präsidentin

Die große Weltpolitik stand im Mittelpunkt eines weiteren Highlights des Club europäischer Unternehmerinnen (CeU) im Hotel Vier Jahreszeiten.

Auf Einladung von Kristina Tröger, Initiatorin und Präsidentin des Clubs europäischer Unternehmerinnen (CeU), sprach Eric Gujer, Chefredakteur der Neuen Zürcher Zeitung, der eine unverzichtbare Stimme des Diskurses in der deutschsprachigen publizistischen Landschaft ist, und für die geladenen Ladies des Clubs im Hotel Vier Jahreszeiten skizzierte, was die aktuelle Situation in der Ukraine für Deutschland und Europa bedeutet. Eric Gujer verbindet dabei als ehemaliger langjähriger Auslandskorrespondent in Moskau und Berlin eine besondere Sachkenntnis von Rußland und Deutschland mit einem klaren Blick aus der traditionell neutralen Schweiz auf die Geschehnisse.

Nach seiner Überzeugung „erlebt die deutsche Außenpolitik gerade einen ‚Call the bluff‘ Moment“. Denn diese ist bisher „stark darauf ausgerichtet“ gewesen, „volkswirtschaftliche Kosten zu optimieren“, denn im Gegensatz zu Amerika, Großbritannien und Frankreich, die in ihrer Außenpolitik einen „Gestaltungsanspruch“ hätten, wollte laut Gujer „Deutschland vor allem in Ruhe gelassen werden und seinen Wohlstand mehren“. Eric Gujer positionierte sich eindeutig: „Die Kriegsschuld liegt klar bei Putin, aber Fehler und Versäumnisse in der deutschen, amerikanischen und französischen Politik haben dazu beigetragen, dass wir jetzt in dieser Situation sind.“ Insbesondere in der „deutschen Debatte“ kritisierte Gujer „fehlendes strategisches Denken auch in der Sicherheitspolitik“, zum Beispiel bei der „atomaren Abschreckung“. Diese funktioniere „seit 70 Jahren“ und es „ist essentiell wichtig für Europas Sicherheit, dass sie funktioniert“. „Wenn Rußland gewinnt“, „dann kann Europa nie mehr sicher sein“, denn „dann gibt es eine klare Bedrohung durch den russischen Imperialismus“. Gujer ist überzeugt: „Wenn man jetzt nicht konsequent bleibt, dann wird Westeuropa hinterher einen größeren Preis zahlen müssen“. In die Zukunft geblickt meinte Gujer „wir laufen in eine Welt mit verschiedenen Machtblöcken“, um „in dieser Welt zu manövrieren, braucht es hohe diplomatische Skills“, und es „wird keine klare westliche Vorherrschaft mehr geben“. Bzgl. der „Zukunft der Demokratie“ jedoch ist Gujer optimistisch. „In the short run ist eine Demokratie unterlegen, weil ewig diskutiert wird“. Aber auf lange Sicht kehre sich das um. „Demokratien sind resilient, weil sie kritikfähig sind“ und  man könne Fehlentwicklungen im Diskurs einfacher korrigieren. „Eine totalitäre Diktatur wie China versagt bei der Pandemiebekämpfung“ denn „Mangel an Selbstkritik führt regelmäßig in den Untergang“.

Die anwesenden Mitglieder und Gäste des Clubs waren beeindruckt von den hochinteressanten Ausführungen von Eric Gujer, und stellten viele Fragen, so dass sich ein engagierter Austausch entwickelte. Ein wichtiges Thema mit einem reflektiert und sachlich argumentierenden Kenner der Materie sowie engagierten Redebeiträgen aus dem Publikum, die bei dem gewohnt hervorragenden Essen des Hotels lange gemeinsam diskutierten: Wieder einmal ein Highlight des CeU!

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