Alexandra von Rehlingen (SvR PR), Prof. Dr. Hendrik Streeck und Kristina Tröger (CeU-Präsidentin)

„Corona – Und jetzt? Wie sieht ein Leben mit Corona aus?“

Dazu sprach auf Einladung von Kristina Tröger, Initiatorin und Präsidentin des Clubs europäischer Unternehmerinnen (CeU), Prof. Dr. Hendrik Streeck, der seit Beginn der Pandemie eine unverzichtbare Stimme im öffentliche Diskurs ist, wenn es um das Thema Corona geht.

Der Mediziner ist seit Oktober 2019 Direktor des Institutes für Virologie und HIV-Forschung an der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn und seit Dezember 2021 Mitglied des Corona-Expertenrats der Bundesregierung. Vor den 90 geladenen Ladies des Clubs zeigte er im Hamburger Hotel Vier Jahreszeiten auf, was seines Erachtens „mit dem Virus leben lernen“ heißt, nämlich „lösungsorientierte, sachbezogene Wege zu finden, um Normalität zu erlangen und gleichzeitig maximalen Aufwand zu betreiben, um schwere Verläufe zu vermeiden.“ Insofern werbe er für „einen pragmatischen Blick nach vorn“. Er kritisierte, dass erst „jetzt zum ersten Mal eine Evaluation der Maßnahmen während der Pandemie durchgeführt wird. Das hätte man viel früher machen und bereits bei Einführung einer Maßnahme diese wissenschaftlich begleiten müssen“. Das Ergebnis der Evaluation, an der er mitarbeitet, werde Ende Juni veröffentlicht und würde dabei helfen, Klarheit über die Wirksamkeit von Maßnahmen zu bekommen. Dies sei auch im Blick auf die per Herbst/Winter zu erwartende Zunahme von „Erkrankungen und Todesfällen“ wichtig, um dem gravierenden Mangel an erhobenen Daten und Faktenwissen in Deutschland zu begegnen, und als Politik zielgerichteter vorgehen zu können. Denn auf diese „Saisonalität“ müssten „wir uns jetzt vorbereiten“. Wir bräuchten zum Beispiel eine Teststrategie, „anlassloses Testen außerhalb von kritischen Einrichtungen“ sei „sinnlos“. Wir bräuchten „ein Abwassermonitoring“, wie in Holland, Frankreich und den USA, um die Virenlast zu monitoren und auch die Art der Erreger zu identifizieren. „Wir brauchen eine Echtzeiterfassung“ der Krankheitslast und „der Ressourcen in den Krankenhäusern“. Und als Wichtigstes: „Unser Gesundheitswesen muss dauerhaft resilienter werden, wir werden dauerhaft Herausforderungen“ haben und „können das Land nicht immer herunterfahren“. Das System müsse so aufgestellt werden, dass „das Gesundheitswesen der Gesellschaft dient und nicht die Gesellschaft sich nach dem Gesundheitswesen richtet“.

Die anwesenden Mitglieder und Gäste des Clubs waren begeistert von den unaufgeregten, sachlich gut begründeten Ausführungen von Hendrik Streeck, und stellten viele Fragen, so dass sich ein engagierter Austausch entwickelte. Ein wichtiges Thema mit einem klug und faktenbasiert argumentierenden Redner sowie engagierten Redebeiträgen aus dem Publikum: wieder einmal ein rundum gelungener Abend des CeU!

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